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Kreisrat Marcel Riethig hospitiert im Migrationszentrum

Thu, 22 Oct 2020 13:28:08 +0000 von Angelika Franz

Als er im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema Migration und Integration gefragt wurde, wo er gerne einmal mitarbeiten würde, musste er nicht lange überlegen: „Das Migrationszentrum“, sagte Kreisrat Marcel Riethig sofort.

Ein Jahr später hat es trotz Corona endlich geklappt. Der 37-Jährige war gestern Vormittag (19.10.) Teil des internationalen 14-köpfigen Teams aus Sozialpädagog/innen, Jurist/innen, Sprachkursdozent/innen, Dolmetscher/innen, Erzieher/innen und Verwaltungskräften des Migrationszentrum des Diakonieverbandes im Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen.

Nach einer Einführung in die Arbeit des Migrationszentrums ging er zusammen mit den Leitern der Einrichtung Dana Gaef und Zeliha Karaboya zur psychosozialen Beratung. Dort wurden spezielle Fallbeispiele aus dem Landkreis besprochen. Anschließend schnupperte der Ein-Tages-Praktikant in die Arbeit der Flüchtlingssozialarbeit rein. Aus Coronagründen konnte Riethig nur die Theorie der aufsuchenden Arbeit kennenlernen, sagte aber bereits zu, noch einmal wiederzukommen, sobald sich die Lage verbessert hat, da er sehr großes Interesse habe, auch die Arbeit vor Ort kennenzulernen. Mit den Projekten „Sei Willkommen“ und „Ich kann helfen“ stand als nächstes die Ehrenamtskoordination auf dem Programm. Sprachkurse für Teilnehmende aus dem Landkreis, die Perspektiven- und Rückkehrberatungsowie die Projekte „Check In – Wege zur Hilfe, Unterstützung für EU Bürger“, „MyFuture – Hilfe für Familien, Schülerförderung“ und „Helpline – Dolmetscherdienst für Afghanisch und Persisch“ inklusive eines Besuchs der Räumlichkeiten am Leinekanal rundeten den Tag ab.

„Mir war es wichtig, die Arbeit des Migrationszentrums einmal aus der Perspektive der Mitarbeitenden zu erleben und nicht wie sonst aus Sicht der Verwaltung“, erklärte Riethig die Gründe seiner Hospitation. Er freute sich über positive Integrationsbeispiele, erkundigte aber auch nach Integrationshindernissen. Die Wohnsituation, die Sprache und der Zugang zu Bildung und Arbeit seien für eine gelungene Integration entscheidend, so Zeliha Karaboya, die sich sehr über seinen Besuch und das Interesse an der Einrichtung gefreut hat. Ihr Kollege Dana Gaef ergänzt: „Ich habe hier eine enorme Wertschätzung unserer Arbeit gespürt und denke, dass dieser persönliche Einblick die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis noch verstetigen wird.“

Im Abschlussgespräch kam auch der Geschäftsführer des Diakonieverbands Göttingen, Jörg Mannigel, hinzu. Neben viel Lob für die langjährige und gute Zusammenarbeit gab er Riethig auch einige Wünsche mit auf den Weg, wie eine Weiterführung der Flüchtlingssozialarbeit über 2021 hinaus, bessere und günstigere ÖPNV-Angebote sowie eine individuellere Betrachtung bei der Unterbringung im Landkreis.

„Am meisten beeindruckt hat mich, dass die Mitarbeitenden mit vollem Herzen dabei sind und den Mensch in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen“, so Riethig. Außerdem sei das Migrationszentrum sehr gut vernetzt und könne so den Menschen bestmöglich bei der Integration helfen und das sowohl in der Stadt, als auch im Landkreis Göttingen.
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